Vom ländlichen Dorf zum Marktplatz
Nach der Gewerbefreiheit in den 1860er Jahren begann sich das Kirchdorf von einem Landdorf zu einem Handelsplatz und Binnenhafen zu entwickeln. Die Strandstraße, die von Uitonsilta nach Laivaranta führte, wurde zum Handelszentrum des Kirchendorfes.
Im Kirchendorf Sulkava gab es 1889 eine Apotheke, 4 Krämer, 3 Gerber, 3 Tischler, einen Uhrmacher, einen Kupferschmied, 2 Bäcker sowie zahlreiche Schneider, Schuhmacher und Näherinnen.
Die Geschäfte waren von den anderen Gebäuden durch das über ihren Türen angebrachte „Shop“-Schild getrennt. Es gab ein kleines Zimmer im Haus für die Ladenflächen, die sich im selben Gebäude wie die Wohnung des Kaufmanns befinden. Die Warenauswahl war meist umfangreich. Da es oft zu Insolvenzen kam, wechselten die Händler häufig. Alte Geschäftshäuser wurden renoviert und neue gebaut.
In den Geschäften werden auch Produkte von kleinen lokalen Bauernhöfen verkauft. Die Geschäfte kauften von örtlichen Bauernhöfen, z.B. Landbutter, Eier, Getreide, Waldbeeren und Wolle.
Gasthaus
Alanteentie 15, 58700 Sulkava
Neben der Uitonsilta war bis Ende der 1880er Jahre der traditionelle Gasthof des Kirchdorfes. Im Gasthof erhielten die Fahrgäste einen Ausritt zum nächsten Gasthof sowie Verpflegung und Unterkunft gegen Entgelt. Die Entfernungen zwischen den Gasthöfen waren unterschiedlich. Die übliche Entfernung zum nächsten Gasthof betrug jedoch etwa fünfzehn Kilometer. Passagiere schrieben ihre Namen und etwaige Beschwerden in das Tagebuch auf dem Schreibtisch des Gasthauses nieder. Die Tagebücher wurden monatlich geliefert, damit sie von den Beamten überprüft wurden, die die Aktivität überwachten. Pekka Pulkkinen und seine Frau Maria hatten auf diesem Grundstück früher ein Gasthaus. In Verbindung mit dem Gasthaus fungierte auch eine 1861 auf Initiative der Gemeinde gegründete Bibliothek.
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Der erste Laden im Dorf
Alanteentie 15, 58700 Sulkava
Auf dem Land war es bis Anfang der 1860er Jahre verboten, Geschäfte in der Nähe von Städten zu errichten. Nachdem der Landhandel freigegeben wurde, beantragte der Besitzer des Gasthauses, Pekka Pulkkinen, beim Bezirksgouverneur die Erlaubnis neben dem Gasthaus ein Geschäft einzurichten. Dadurch erhielt das Kirchdorf sein erstes Geschäft. Pulkkinens Laden war drei Jahre lang der einzige Laden des Dorfes, doch vor Ende des Jahrzehnts stieg die Zahl der Geschäfte im Kirchdorf auf sechs.
Zur Wende der 1910er und 1920er Jahre ging das Lagerhaus am Fuße des Uitonsilta in den Besitz der OTK-Genossenschaft über. Der Laden blieb teilweise auf dem Straßengelände stehen und wurde endgültig beim Bau des heutigen Uitonsilta abgerissen.
Gemischtwarenladen Liljebland
Alanteentie 32, 58700 Sulkava
Als der Schiffsverkehr mit der Zunahme der Autos abnahm, fungierte eines von Liljebands Schiffen namens Alho unter dem Namen Pikinytky als Helsinkis Schiffsrestaurant. Von dort zog es nach Turku, als Aurajokis erstes Schiffsrestaurant. In Turku erhielt das Schiff den Namen Le Pirate. Später wurde es bei einem Brand zerstört und sank auf den Grund des Aurajoki.
Säästöpankki-Bank
Alanteentie 32, 58700 Sulkava
Die Bank von Sulkava wurde 1905 gegründet. Sie befand sich im Gemeindehaus und war nur einmal im Monat geöffnet. Seit 1913 kann man bei dieser Bank zweimal im Monat Geschäfte machen, zehn Jahre später bereits einmal pro Woche. Sehr oft fanden samstags während der Banköffnungszeiten mehrere Gemeindeversammlungen im Gemeindehaus statt. Nur die Küche des Hausmeisters stand der Bank zur Verfügung. Aus diesem Grund wurde beschlossen, das ehemalige Haus des Kaufmanns Hintsanen als Bankgebäude zu kaufen. Gleich nach dem Kauf, stand das Herrenhaus mit Kaukinens Bäckerei und Café zum Verkauf, und als die Lage die beste im Dorf war, beschloss die Bank, es ebenfalls zu kaufen. Auf diese Weise wurden zwei Häuser für die Bank erworben. Die Bank zog Anfang Juli 1926 von den Räumlichkeiten des Gemeindehauses hierher um. Der größte Teil des Gebäudes wurde jedoch an eine Bäckerei und ein Café von A. Hämäläinen vermietet.